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„Sattelfest“ auf allen Wegen: Belgier begeistert mit Eleganz und Feingefühl

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Dressurreiter
Bart Desender
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Website:www.desender-dressage.de
Foto von Bart Desender, Dressurreiter, WerderFoto von Bart Desender, Dressurreiter, WerderFoto von Bart Desender, Dressurreiter, WerderFoto von Bart Desender, Dressurreiter, Werder

Mit Neugier zum Erfolg

Stand: Juli 2024

Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Mit der Herausforderung dieser reizvollen Kombination gelang es einem begabten Dressurreiter, ganz oben auf dem Podest zu stehen.

„Pferde sind Fluchttiere. Es ist ein angeborenes Verhalten und Teil ihres Überlebensinstinkts. Allerdings sind sie auch sehr neugierig. Diese Eigenschaft kann man dazu nutzen, Vertrauen aufzubauen und sich mit ihnen einzulassen“, berichtet Bart Desender von der Aufgabe, diese edlen Tiere mit viel Feingefühl für sich zu gewinnen, indem man ihren Spieltrieb weckt.
Der Phöbener hat bereits als Kind seine Liebe zu den großen Vierbeinern entdeckt und ist heute einer der gefragtesten Reiter im Dressurbereich, der bei vielen Turnieren mit Siegen und vorderen Plätzen glänzen kann.

Lesen als Auslöser
Dabei kam er eher auf Umwegen dazu. „Ich bin in Belgien in Brügge geboren und ging dort zur Schule. Dabei legte man uns nahe, etwas zu lesen. Daraufhin suchte ich mir in der Bibliothek ein Buch über Pferde aus, eines, das das Verhalten und Wesen beschrieb. Ich verschlang förmlich die Lektüre“, erzählt der 35-Jährige rückblickend von seiner geweckten Faszination. Die „logische Konsequenz“ daraus war, dass er einmal wöchentlich zum Reitunterricht ging. Bis zum 14. Lebensjahr spielte er parallel noch Basketball, musste dies aber aufgrund einer Verletzung abbrechen und wandte sich ganz den Pferden zu.
Nach dem Abitur entschied er sich für eine professionelle Ausbildung im Dressursport in Deutschland. Er bewarb sich in Aachen bei einem renommierten Ausbilder, bei dem er drei Jahre lang die Grundlagen erlernte und die Ausbildung der Tiere übernahm. „Ich merkte, dass es mir sehr liegt, auf die Pferde zuzugehen. Neue Aufgaben, die ich mir mit ihnen vornahm, konnte ich leicht umsetzen. So nach und nach verstand ich ihre ‚Sprache‘, und sie wohl meine. Dadurch entstand eine harmonische und präzise Kommunikation“, erzählt er von seiner Ausdauer.

Von Amerika nach Werder
Sein eigener „Fluchtinstinkt“ führte ihn nach dieser Zeit für ein halbes Jahr nach Kalifornien in die Nähe von San Diego, wo er in einer großen und weit abgelegenen Pferdeanlage Erfahrungen sammelte. „Die Arbeit war toll, ich lernte viel. Ich war gerade mal 21 Jahre und wollte natürlich nebenbei etwas Abwechslung haben. Aber die Weite des Landes zwang mich zu unliebsamen langen Fahrtwegen. Zum nächsten Einkaufen fuhr man eine Stunde, zum Strand noch viel länger“, berichtet er über diesen kurzen Zwischenstopp in seinem Leben.
Von da aus führte sein Weg ins beschauliche Werder, das wohl schon damals einen längeren Aufenthalt für ihn vorsah. Auf dem „Gestüt Bonhomme“ fand er in doppelter Hinsicht sein Glück. Er arbeitete mit bekannten Trainern zusammen, bildete sich selbst als Reitlehrer fort, konnte seine Dressurfähigkeiten ausbauen und übernahm ebenso das Training anderer Pferde. Bei einem Turnier traf er auf seine große Liebe und heutige Frau Claudia Desender, die Klinikmanagerin der „Pferdeklinik Dallgow“ ist.

Glänzende Erfolge
Mittlerweile kann Bart Desender auf eine Menge Preise verweisen. „Ich habe unter anderem am ‚Bundeschampionat‘, beim ‚Pavo Cup‘, vielen internationalen Turnieren, Stutenleistungsprüfungen, Hengstschauen und Hengstleistungsprüfungen sowie Sattelkörungen teilgenommen. Mit über 130 Siegen und Platzierungen in S-Klassen und über 50 Siegen in Reitpferde- sowie Dressurpferdeprüfungen der Klasse M bin ich stolz auf meine vielen erfolgreichen Erfahrungen“, zählt er voller Begeisterung auf. Eine besonders große Ehre war für ihn im letzten Jahr die Teilnahme am internationalen Turnier im Schlosspark in Wiesbaden, wo nur Reiter starten können, die von ihrem Land nominiert werden. Dabei konnte der Werderaner den Sieg mit nach Hause nehmen.

Wissen vermitteln
Daheim in Phöben bringt er sein ganzes Wissen ein. Er arbeitet neben seinen Wettkämpfen nun selbstständig mit seinen eigenen Pferden, gibt Reitunterricht in der gesamten Region und unterstützt Besitzer beim Beritt ihrer Pferde. Dabei liegt es ihm besonders am Herzen, zu vermitteln, das Pferd als Partner auf Augenhöhe zu sehen.
Er selbst hat sieben eigene Pferde, wovon zwei auf einer Anlage am Ortsrand von Phöben stehen.
Seine Stute „Fineline“ ist besonders talentiert und tritt im September bei den „Bundeschampionate in Warendorf“ an. „Hier wird sie in etwa fünf bis sieben Minuten zeigen, was sie bei mir gelernt hat. Dabei geht es darum, zusammen mit mir eine perfekte Einheit zu bilden und verschiedene Lektionen mit Leichtigkeit und Eleganz zu präsentieren. Das ist für uns beide eine körperliche und geistige Herausforderung, bei der immer das Wohlfühlen im Vordergrund steht. Unsere harmonische Ausführung sollte dann die Jury überzeugen“, hofft er wieder auf einen vorderen Platz.

Wohlfühlen in Phöben
Zwei seiner Pferde, der bunt gescheckte Romeo und das kleine Pony Scotty, haben ebenfalls einen wunderschönen Platz. Gegenüber des schicken Einfamilienhauses stehen sie auf einem idyllischen Grundstück mit dem Ausblick auf die Felder.
Bei Bedarf kommen sie in den Garten und während die Familie am Frühstückstisch sitzt, helfen die Pferde als Rasenmäher aus, sehr zur Freude seiner beiden Kinder, die mit ihren drei und sechs Jahren schon jetzt die Liebe zu den Tieren entdeckt haben.
„Ein großer Höhepunkt ist es, wenn ich meine beiden Töchter mit dem Pony von der Kita abhole“, erzählt er schmunzelnd über die vielen leuchtenden Augen auf beiden Seiten. Gern bringt er sich mit seinen Pferden im Ort und der Region ein. So nehmen sie beim Martinsumzug teil oder ziehen im Winter den Schlitten.
„Man sagt Phöben nach, dass es fast mehr Pferde als Einwohner hat. Die Ruhe und die Naturverbundenheit sind einmalig“, berichtet er begeistert über seine jetzige Heimat. Wenn er mal nicht reitet, hat er ein paar mehr PS unter sich und ist mit seinem Boot auf der Havel unterwegs. „Ich liebe es, hier zu wohnen. Das einzige, was ich wirklich sehr vermisse, sind die belgischen Pralinen“, erzählt er von seiner süßen Leidenschaft.

Erstellt: 2024