Lebendig, vielfältig und ausdrucksstark: Lettland, Liebe und Leidenschaft
Künstlerin | |
Gabriele Karele | |
Telefon: | 0 33 27/7 02 23 |
Website: | www.gabriele-karele.com |
Blütezeit für Kunst
Stand: Juli 2024
Wenn sich aus Liebe die Einflüsse aus dem schönen Thüringen und dem baltischen Lettland mischen, entsteht Kunst, die zart und kraftvoll ist. Diese einzigartige Mischung von kultureller Vielfalt bringt eine Werderaner Künstlerin in verschiedener Form zum Ausdruck. Dabei verbindet sie gekonnt das Traditionelle mit der Moderne.
Ihre Gemälde zeigen sinnliche Stillleben, romantische Werder-Ansichten und wilde Landschaften oder abstrakte Fantasiewelten. Ebenso breit gefächert ist ihre Keramikkunst. Bei ihr entstehen bunte und verspielte Dinge für den Alltag oder Garten, zum Aufstellen und Hinhängen. Andere wieder sind an den Bauhausstil angelehnt und bestechen durch klare Linien und Einfachheit.
Gabriele Karele ist in Altenburg aufgewachsen, in der Stadt, wo ab 1810 das Kartenspiel Skat erfunden wurde. Bereits zur Schulzeit schlummerte ein gestalterisches Talent in ihr. In den großen Ferien nahm sie erfolgreich an der „Sommerakademie“ teil, bei der sie ihre Kreativität ausleben konnte.
Lettische Liebe
Sie absolvierte von 1985 bis 1990 ein Studium für Architektur in Weimar mit der Fachrichtung Bauwesen. Dort verliebte sie sich in den Letten Uvis Karelis, heiratete ihn und mischte für sich die Karten neu. Für drei Jahre zog sie mit ihrem Mann nach Lettland, lernte Land, Leute und die Sprache kennen und arbeitete in einem Rechenzentrum.
Doch die Sehnsucht nach der Heimat war groß. „Meinte Tante wohnt nicht weit entfernt von Werder und meinte, dass dies ein schöner Ort für uns zum Leben wäre“, erzählt
Gabriele Karele von der damaligen Entscheidung, in die Baumblütenstadt zu ziehen.
Umzug hierher
1995 war es dann so weit. Am Hohen Weg fanden die beiden Verliebten ein schönes Häuschen mit Garten und einem kleinen Nebengebäude. Es lag viel Arbeit vor ihnen, es gab
eine Menge zu renovieren und zu gestalten. Dabei entflammte wieder ihre kreative Leidenschaft. Im „Kunsthof Glindow“ widmete sie sich intensiv der Malerei und erschuf aus Ton liebevolle Dinge wie Vasen oder kleine Figuren. Das machte ihr viel Spaß, sie entwickelte sich schnell weiter. Seit 2003 leitet sie verschiedene Keramik- und Malkurse in Werder, Töplitz und Glindow sowie an der „Inselschule Töplitz“ und der „Karl-Hagemeister-Schule“ in Werder, die sie, mit kurzer Unterbrechung, bis heute betreut. Dabei lernen die Kleinen den Umgang mit Farbe oder üben sich in der Keramikgestaltung. „Beliebte Ideen bei den Kindern sind Schmetterlinge oder bemalte Untersetzer. Meine Leidenschaft gilt Vogeltränken“, verrät Gabriele Karele. Dass ihre Kunst auch andere fasziniert, erfuhr sie von ganz „offizieller“ Stelle: „Frank Weber, Kurator der Stadtgalerie ‚Kunst-Geschoss‘ in Werder, hatte sich meine Keramik und Bilder angesehen. Er war äußerst angetan. Umgekehrt genauso: Seine Kunst inspiriert mich sehr“, erzählt sie mit viel Begeisterung und berichtet stolz weiter: „Ich weiß, dass er viel Wert auf
Komposition und Anordnung legt. Dies hat er wohl auch in meinen Werken gesehen.“
Dank dieser neuen Begegnung folgte später die Teilnahme am „1. Internationalen Pleinair“, der sogenannten „Freilichtmalerei“. Daraus gewann sie weitere Impulse für ihr Schaffen.
Neue Räume
2009 kam der Entschluss, das eigene Atelier zuhause aufzubauen. „Das war auch
familiär eine Entlastung. Ich musste weniger herumfahren und hatte mehr Zeit für meinen Sohn“, erzählt sie.
Markus Karelis, heute 22, hat wohl die kreative Ader seiner Eltern geerbt. Er ist sehr musikalisch und spielt seit der zweiten Klasse Trompete. Zur Zeit studiert er in Greifswald Politik und Baltistik, wobei er sein perfektes Lettisch gut einbringen kann. Den dortigen Studentenchor bereichert er mit seinem Gesang. Die musikalische Gabe hat er von Vater Uvis Karelis, der in einem lettischen Chor in Berlin singt. Von Mama hat er die handwerklichen Fähigkeiten in die Wiege gelegt
bekommen. „In seiner Freizeit näht und bastelt er gern. Dabei hat er so manch ungewöhnliche Idee. Aus dem
Ende eines gerillten Kaffeelöffels hat er mir einen Anhänger für eine Kette gefertigt“, zeigt Gabriele Karele stolz auf ihren Hals. „Er hat mit einer Art Hammer den Unterteil des Löffels so lange flach geklopft, bis er eben war. Dieser wurde mit einem Loch versehen und ist nun
eine wundervolle Erinnerung“, erzählt sie weiter vom Geschick ihres Sohnes.
Raum für Kreativität
Die Werderaner Künstlerin zeigt gern, was sie kann. So nimmt sie an verschiedenen Ausstellungen teil, organisiert Kunstprojekte und präsentiert sich auf Märkten der Region. Bei ihrer Malerei ist es ihr wichtig, einen eigenen Stil zu haben. „Ich möchte keine Gemälde machen, die eins zu eins wie ein Foto wirken. Sie sollen meinen persönlichen Ausdruck vermitteln und sich in den Details von der Wirklichkeit lösen“, beschreibt die 58-Jährige ihren Ansatz.
Wer die Künstlerin live erleben möchte, kann dies jährlich beim „Tag der offenen Ateliers“ tun. Gerne kann man sich bei ihr im Atelier
jederzeit selbst ausprobieren. Dort lädt ein schöner, heller Raum mit zwei Brennöfen regelmäßig zu Kursen für Keramik und Malerei ein, bei dem alle Generationen willkommen sind.
Die große Nachfrage zeigt, dass im schönen Werder rund ums Jahr „Blütezeit für Kunst“ ist.