Historie macht Geschichte
Ortschronist | |
Dr. Baldur Martin | |
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Chronik bekommt Nachwuchs!
Stand: Juni 2019
In Werder geht ein Virus um: Zug um Zug lassen sich immer mehr Bewohner von der Lust, die Geschichte zu erforschen, anstecken.
Darüber freut sich insbesondere der langjährige frühere Vorsitzende des Heimatvereins und Ortschronist Dr. Baldur Martin. Er hat mit der
siebenbändigen Chronik der Baumblütenstadt diese Bewegung, allerdings zum eigenen Erstaunen, in Gang gebracht. Gerade soeben ist der sechste Band mit dem gewohnten Umfang von 240 Seiten erschienen, der sich dem Wirtschaftsleben in der Stadt widmet.
Einzigartige Einblicke
„Darin haben viele unterschiedliche Autoren mitgewirkt, die teilweise als Zeitzeugen Aufschluss gaben. So erfährt man Insiderwissen aus Firmen wie Vulkanfiber, die die Stadt über
Jahre geprägt haben und heute nicht mehr existent sind“, gibt Dr. Martin Einblick.
„Der Abschlussband der Chronik soll noch in diesem Jahr erscheinen“, verspricht er.
Hochkarätige Autoren
Die hochinteressante thematisch gegliederte Reihe ist einem historisch ausgebildeten Autorenteam zu verdanken, bei dem neben Dr. Baldur Martin sein Nachfolger an der Spitze des Heimatvereins, Dr. Klaus Froh, sowie Dr. Klaus-Peter Meißner eine große Rolle spielen.
„Da der Platz in den Büchern aus technischen Gründen begrenzt ist, muss man immer eine Auswahl treffen. Selbst auf am Ende insgesamt fast 1 700 Seiten kann man bei weitem nicht
alles darstellen“, sind sich die Chronik-Autoren bewusst.
Post und Gaststätten
Deshalb freuen sie sich umso mehr, dass ihr
Engagement Früchte trägt. So hat sich der
Ex-Werderaner Wolfgang Heitsch vom Historiker-Virus anstecken lassen. Als passionierter Briefmarkensammler widmete er sich der Postgeschichte und stellt diese in einem prachtvoll bebilderten Band dar. Dabei wirkte der
Heimatverein als Herausgeber. Ähnliches wird passieren, wenn es um die Gastlichkeit in der Baumblütenstadt geht. Diese möchte Ursula Planck im Verbund mit Erhard Schulz, der
begeisterter Postkartensammler ist, darstellen.
Knapp und gefragt
Übrigens hat sich der Heimatverein in der Baumblütenstadt schon in interessanten Broschüren dargestellt, als Papierknappheit vielfach Veröffentlichungen in der DDR schwer machte.
So gibt es die jährlichen „Heimatgeschichtlichen Beiträge“ bereits seit 1982. Was also selbst in der DDR möglich war, wurde ausgerechnet danach unterbrochen: „Wir hatten in der Herausgabe zwischen 1992 und 1997 eine fünfjährige Pause, so dass 2020 die 30. Ausgabe als Jubiläumsheft erscheint“, erklärt Dr. Baldur Martin.
Von Anfang an sorgte die bunte Mischung
der Themen, unter anderem mit immer neuen Porträts von „besonderen“ Bewohnern der Stadt sowie vielen Bildern und Illustrationen, dafür, dass die Hefte zu einer beliebten Lektüre wurden. Oftmals waren sie schnell vergriffen.
Ähnlich ging es der Sammlung „Sprüche der Werderschen“.
Als Dr. Baldur Martin als Autor sich immer mehr darüber ärgerte, dass das Büchlein zu absolut überhöhten Preisen im Internet gehandelt wurde und viele daraus zitierten, ohne den Urheber zu nennen, ließ er eine Nachauflage erscheinen, die es im Kartenhaus im Werderpark gibt.
Hier gilt es, schnell zuzugreifen, sonst ist dieses
ansprechend illustrierte Bändchen erneut Geschichte in der Geschichte der Veröffentlichungen über das bunte Leben der Baumblütenstadt.